Typische Arbeitsstile im Büro: Des einen Freud, des andren Horror

Optimal arbeiten heißt, den eigenen Arbeitstyp zu kennen
Wenn Michael wirklich produktiv sein möchte, hört er beim Arbeiten Musik. Tamara muss aufstehen und herumlaufen – erst dann kommen ihr die besten Ideen. Und während Christine am liebsten mehrere Projekte gleichzeitig bearbeitet und unter Druck erst richtig loslegt, fühlt sich Fabian bei zu vielen gleichzeitigen Aufgaben schnell demotiviert, gestresst und bekommt schlechte Laune. Die Beispiele zeigen, wie individuell die Arbeitsstile im Büro oft sind. Grundlegend gibt es aber zwei Typen, die wir dir vorstellen wollen. Welcher Typ bist du?
Klar, jeder arbeitet anders, hat andere Gewohnheiten oder spezielle Techniken. Was für den einen funktioniert, mag für den anderen die Katastrophe sein. Wichtig ist fürs Arbeiten deshalb, dass man den eigenen Arbeitsstil kennt. Gegen die natürliche Arbeitsweise, den Rhythmus und damit den eigenen Charakter zu arbeiten, ist anstrengend, kostet Kraft und ist kontraproduktiv. Wer weiß, wie er am besten arbeitet, kann mit seinem Stil das eigene Temperament und seinen Charakter unterstützen und die eigene Energie optimal einsetzen. Grundsätzlich gibt es zwei Typen von Arbeitsstilen: Den Mosaikstil und den Blockarbeitsstil.
Arbeitsstil-Typ 1: Der Mosaikstil
Für Menschen, die im Mosaikstil arbeiten, sind intensive, kurze Arbeitsintervalle typisch. Wenn sie lange Stunden an der gleichen Sache arbeiten müssen, sinkt ihre Produktivität. Dagegen meistern sie noch schnell eine Aufgabe in der Stunde vor Feierabend. Wenn du dich darin wiedererkennst und das dein Stil ist, solltest du auch deine Arbeitweise danach ausrichten.
Das hilft dir beim arbeiten:
- Wenn du merkst, dass deine Aufmerksamkeit nachlässt, wechsle zu einem anderen Projekt oder einer anderen Aufgabe.
- Plane deinen Tag so, dass du zwischen konzentrierten, kurzen Arbeitseinheiten, Meetings, Verabredungen und Routinearbeiten abwechselst.
- Große, unübersichtliche Projekte kannst du in kleinere Aufgaben unterteilen, die du besser in deinem Tagesplan unterbringen kannst.
Dabei musst du aufpassen:
- Vor großen, aufwändigen Projekten solltest du gut planen und dir genügend Puffer einräumen. So wirst du auch dann noch rechtzeitig fertig, wenn du zwischendurch etwas anderes machst.
- Der Mosaikstil kann zu vielen unfertigen Aufgaben führen. Du solltest dich deshalb gut strukturieren und vorplanen. Notiere dir z .B., an welcher Stelle du ein Projekt unterbrochen hast. Und achte darauf, nicht immer am schwierigsten Punkt abzubrechen, sondern vorauszudenken und ihn zu überwinden.
Deine Stärke bei diesem Arbeitsstil ist: Du kannst wirklich jede freie Minute nutzen.
Arbeitsstil-Typ 2: Der Blockarbeitsstil
In langen, ruhigen Phasen arbeiten ist genau dein Ding und du arbeitest am Besten, wenn du ungestört bist? Für Menschen mit Blockarbeitsstil ist es gar kein Problem, sich mehrere Stunden lang auf eine Sache zu konzentrieren. Unterbrechungen dagegen bringen sie sehr aus dem Rhythmus.
Das hilft dir beim arbeiten:
- Plane bewusst einige Tage so, dass du lange, ungestörte Arbeitsphasen hast, ohne Meetings oder Termine.
- Leite dein Smartphone, wenn du in einer Arbeitseinheit bist, auf deinen Kollegen um oder schalte die Mailbox an. Wenn deine Arbeit getan ist, kannst du alle Anrufe in einem Rutsch erledigen.
- Schätze ein, wie viel Zeit du für eine bestimmte Aufgabe brauchst. So kommst du nicht in Verzug und behältst die Übersicht.
- Unterteile große Projekte in kleinere Abschnitte, aber notier dir als „Gesamtbild“. Wenn du zwischen Terminen oder Besprechungen einen Teilbereich erledigt hast und es abstreichst, hast du trotzdem den Eindruck, ein „Stück vom Ganzen“ abgeschlossen zu haben.
- Reserviere deine langen, geplanten Arbeitsphasen für die schwierigen Aufgaben, die viel Konzentration und Produktivität fordern.
Dabei musst du aufpassen:
- Wenn du zum Perfektionismus tendierst, kann der Blockarbeitsstil diese Eigenschaft noch verstärken. Das wirkt kontraproduktiv, denn womöglich hältst du dich zu lange an bestimmten Bereichen auf. Setze dir selbst Zeitgrenzen, um das zu vermeiden und hinterfrage, ob an dieser Stelle 150% wirklich nötig sind.
- Pass auf, dass du dich nicht im Arbeiten verlierst. Mach Pausen! Wenn du merkst, dass deine Konzentration nachlässt oder du eine Blockade hast, solltest du die Arbeit zur Seite legen.
- Ausdauernd zu arbeiten heißt nicht gleichzeitig, dass man auch produktiv ist. Sich zwischendurch selbst zu beobachten ist hier hilfreich.
Die Stärke an diesem Arbeitsstil ist, dass man in einigen Stunden riesige Schritte vorankommen kann.
Egal, welchen Arbeitsstil du hast, du solltest dir nicht von jemand anderem aufdrängen lassen, wie du zu arbeiten hast. Das „man macht das doch so“ ist für jeden Arbeitstyp unterschiedlich. Das heißt nicht, dass man auch mal neue Methoden oder Ideen ausprobieren sollte. Passt es dann aber nicht zum eigenen Stil: Weg damit! Wenn du nach deinem Stil und Rhythmus arbeitest, wirst du mit deiner Arbeit, deinem Erfolg und deinem Beruf zufriedener sein.
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